Praxis Dr. Sonntag - Diplompsychologe Psychotherapeut

Einführung

Strafbefehl

" ... Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wird gegen Sie eine Geldstrafe von 30 Tagessätzen festgesetzt. Die Höhe des Tagessatzes beträgt 30 Euro. Die Geldstrafe beträgt insgesamt mithin 900 Euro. Im Falle der Uneinbringlichkeit tritt an die Stelle eines Tagessatzes je ein Tag Freiheitsstrafe. Die Fahrerlaubnis wird Ihnen entzogen. Ihr Führerschein wird eingezogen. Die Verwaltungsbehörde darf Ihnen vor Ablauf von 9 Monaten keine neue Fahrerlaubnis erteilen. Sie haben auch die Kosten des Verfahrens und Ihre notwendigen Auslagen zu tragen. ... "

Mit einem solchem oder ähnlichen Urteil müssen pro Jahr etwa 160.000 Menschen in Deutschland rechnen. Das Fahren unter Alkohol stellt eine erhebliche Gefährdung der öffentlichen Sicherheit dar. Derjenige, der unter Alkoholeinfluß ein Kraftfahrzeug führt oder den Versuch dazu unternommen hat, ist - so das Gesetz - ungeeignet zum Führen von Kraftfahrzeugen. Das gilt auch über den Zeitraum einer gerichtlich festgelegten Sperrfrist für die Wiedererlangung der Fahrerlaubnis hinaus. Die Verwaltungsbehörde wird also, nachdem Sie die Wiedererteilung Ihrer Fahrerlaubnis beantragt haben, unter Umständen Zweifel an Ihrer Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen geltend machen. Eine Medizinisch Psychologische Untersuchung (MPU oder auch "Idiotentest") wird in der Regel verlangt, wenn die Blut-Alkohol-Konzentration während der Fahrt mehr als 1,6 ‰ betragen hatte oder die konkreten Umstände des Falles diese nahe legen.

Die Medizinisch Psychologische Untersuchung soll Ihnen die Möglichkeit geben, die von der Verwaltungsbehörde geäußerten Zweifel an Ihrer Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen auszuräumen. Das bedeutet, Sie müssen den Gutachter überzeugen, dass zukünftig in Ihrem Fall nicht mehr damit zu rechnen ist, dass Sie erneut ein Kraftfahrzeuges unter Alkoholeinwirkung führen oder zu führen versuchen.

Das wird schon deshalb nicht leicht sein, weil die Statistik gegen Sie spricht. Danach sind nämlich mehr als 60% aller Unfälle, bei denen Alkohol im Spiel ist, Wiederholungsfälle! Das heißt, die Wahrscheinlichkeit, daß ein bereits wegen Alkohol auffällig gewordener Fahrzeugführer wieder rückfällig wird, ist sehr hoch.

Was sollten Sie tun!

Sie sollten sich gründlich auf die Untersuchung vorbereiten. Sie sollten sich die Umstände Ihrer Trunkenheitsfahrt recherchieren. Sie sollten umgehend- am besten heute noch - beginnen, Ihre Trinkgewohnheiten zu prüfen und zu verändern. Hierzu sollten Sie Aktivitäten unternehmen, die Sie später auch nachweisen können . Sie können zum Beispiel ihren Hausarzt um Mithilfe bitten. Besser noch, Sie wenden sich an eine Suchtberatungsstelle oder einen Psychotherapeuten. Lassen Sie in bestimmten Abständen Ihre alkoholsensiblen Leberwerte bestimmen. Wenden Sie sich hierzu möglichst frühzeitig an eine die MPU durchführende Institution. Dort wird man Ihnen genau sagen, welchen Untersuchungsergebnisse in Ihrem Fall gefordert werden und wie sie diese erbringen können. Erkundigen Sie sich beim dieser Gelegenheit gleich nach Informationsmaterial und Informationsveranstaltungen, die Sie vor der eigentlichen MPU besuchen können. Lassen Sie sich auch Arztbesuche oder die Inanspruchnahme sonstiger Hilfen bescheinigen.  In vielen Fällen müssen Sie ein ganzes Jahr völlige Alkoholabstinenz nachweisen, um Erfolg zu haben. Es reicht also meistens nicht, 4 Wochen vorher mal zum Psychologen zu gehen.

Was tun wir?

Nach  Auswertung der konkreten Umstände Ihres Falles treffen wir eine Vorentscheidung, ob das Verkehrspsychologische Training sinnvoll erscheint. Danach analysieren wir mit Ihnen Ihre Lebenssituation, Ihre Lebnsgeschichte unter dem Aspekt Ihrer Alkoholproblematik. Jetzt sind wir in den meisten Fällen in der Lage, unsere Vorentscheidung zu bestätigen. Wir können Sie dann sofort über den in Ihrem Fall notwendigen Umfang des Kurses, den finanziellen Aufwand, und ggf. über weitere notwendige Maßnahmen informieren. Am Ende erhalten Sie von uns ein Attest, das Sie bei der Medizinisch Psychologischen Untersuchung dann vorlegen können. Selbstverständlich ist das keine Garantie für einen Erfolg bei der MPU. Wenn Sie den Kurs absolviert haben und das Ihnen zur Verfügung gestellte Kursmaterial gründlich studiert haben, sollten Sie die besten Voraussetzungen für den Erfolg geschaffen haben.

zuletzt aktualisiert 11.03.2017